Spurensuche - das Magazin (4/2025)
- Tanja Bernsau
- 9. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Kreativität – unsere älteste Überlebensstrategie
Vielleicht denkst du bei Kreativität zuerst an Künstler:innen, an Malerei oder Musik. Aber Kreativität ist viel älter – und viel grundlegender.Sie ist nicht das Sahnehäubchen im Leben, sondern der Sauerstoff, der uns seit Jahrtausenden überleben lässt.
Schon in der Steinzeit mussten Menschen kreativ sein: Wie jage ich, wenn die gewohnte Beute ausbleibt? Wie erkläre ich meinem Stamm den Weg zur nächsten Wasserquelle, wenn ich keine Karten habe? Antworten fanden sie mit Fantasie, Umwegen und dem Mut, etwas auszuprobieren, das noch niemand versucht hatte.
Heute sieht das anders aus – und doch ist es gleich. Ob beim Schreiben oder in der Recherche: Kreativität hilft, Brücken zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren zu schlagen. Beim Schreiben bedeutet das, Gedanken so zu ordnen und in Worte zu fassen, dass sie andere erreichen. In der historischen Recherche - meiner täglichen „Spurensuche“ - heißt Kreativität, ungewöhnliche Fragen zu stellen, neue Suchpfade zu testen, Fundstücke zu verbinden, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Oft ist es dieser gedankliche Umweg, der mich auf den entscheidenden Hinweis bringt.
Kreativität ist also nicht nur das Schaffen von Neuem, sondern auch das Entdecken von Verbindungen, die schon da sind – wir müssen nur lernen, sie zu sehen.
Aber auch in dieser Ausgabe geht es wieder ganz kreativ um Kunst und Geschichte(n). Deshalb viel Spaß mit den aktuellen Beiträgen!
Und hier auch wieder einer kleiner Ausblick auf die nächste Ausgabe:
Spurensuche - auch auf der Tonspur. History Podcasts im Vergleich
Was bleibt, wenn wir vergessen? Warum ich eine Monuments Woman geworden bin
Und einen ersten Einblick in die "Lebenslinien" von Georg Weidner
Die Themen im Sommer
Edith Standen – Das Forschungsprojekt kann starten
Die Crowdfunding-Kampagne bei Startnext ist erfolgreich abgeschlossen - ich kann mit den Recherchen starten. Die geplante Publikation wird voraussichtlich im Frühjahr/Sommer2026 erscheinen.
Unter der Stadt - Warum Stockholm von Schutzräumen durchzogen ist

Auf meinen Spaziergängen durch Hägersten und Umgebung ist mir immer wieder dieses Schild aufgefallen: Skyddsrum - Schutzraum. An Privathäusern und öffentlichen Gebäuden. Was hat es damit auf sich? Ich hab mich schlau gemacht:
Monuments Men in Wiesbaden
Am 20. Oktober halte ich einen Vortrag über die "Besatzer als Kuratoren" im Rahmen der Veranstaltungsreihe "80 Jahre Kriegsende" des Stadtarchivs Wiesbaden. Darin werde ich davon berichten, wie die Werke – darunter die „bunte Königin“ Nofretete - nach Wiesbaden kamen und welche Rolle die Kunstschutzoffiziere beim kulturellen Wiederaufbau Deutschlands gespielt haben.
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