Spurensuche - das Magazin (2/2025)
- Tanja Bernsau
- 14. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Editorial
Vor kurzem habe ich in einer lokalen Zeitung darüber gelesen, dass der Inhaber einer kleinen Stadtteil-Pizzeria gestorben war. Der Pizzabäcker war schon seit mehr als 40 Jahren aktiv und der Nachruf war voll des Lobes über die beste Pizza in der Stadt und dass man diesem liebenswerten Mann doch unbedingt ein Denkmal setzen möge.
Solche Geschichten rühren mich immer, wenn einer Person eine solche Wertschätzung widerfährt. Aber noch etwas ist mir aufgefallen. Vor einigen Jahren habe ich in Wiesbaden kulinarische Stadtführungen organisiert - unter anderem auch in diesem Viertel. Dafür war ich stets auf der Suche nach den Highlights des Viertels, gastronomische Betriebe mit spannendem Angebot, das man gesehen und gekostet haben muss. Diese Pizzeria hatte ich nicht auf dem Schirm, denn außerhalb des Viertels kannte sie kaum jemand. Aber auch, wenn man ich den verstorbenen Pizzabäcker nicht kannte, auch wenn er nicht über die Grenzen seiner "Hood" berühmt war - in seinem Wirkungskreis kannte man ihn. Dort hat er den Menschen etwas bedeutet. Dort war die Pizzeria ein wichtiger Treffpunkt. Dort wird man sich an ihn erinnern und seine Geschichte weitererzählen.
Jeder Mensch hinterlässt eine Geschichte. Jeder Mensch hat an irgendeiner Stelle einen Einfluss auf seine Mitmenschen gehabt. War ihnen wichtig und wurde von ihnen geliebt. Auch wenn er nicht berühmt war. Deshalb ist jede Geschichte wert, bewahrt und weitererzählt zu werden.
Und das möchte ich auch in Zukunft verstärkt tun: Die Geschichten von Menschen aufschreiben und sie für die Nachwelt bewahren.
Der erste Protagonist des Projekts "Lebenslinien": mein eigener Urgroßvater. Ich durfte ihn tatsächlich noch kennenlernen, aber nur kurz - und es sind Fragen offen geblieben. Und so wühle mich jetzt durch Berge von Dokumenten und historischen Fotografien. Ich werde berichten, wie ich meinen Urahn nun neu kennenlerne!
Aber nun erstmal viel Spaß mit den Beiträgen im Mai!
Und hier auch wieder einer kleiner Ausblick auf die nächste Ausgabe (erscheint Mitte Juni25):
Midsommar und schwedischer Nationalfeiertag - wichtige Feste in meinem Happy Place
Schutz von Kulturgut im Wandel der Zeit – Der Roerich-Pakt und die Haager Konvention im Fokus 18.- 20. Juli 2025
Monuments Women - es waren auch Heldinnen am Kulturgüterschutz im Zweiten Weltkrieg beteiligt
Die Themen im Mai
Auf Spurensuche bei J.K. Rowlings
Es war ein regnerischer Dienstagabend, als ich – bewaffnet mit Tee, Duden und detektivischem Spürsinn – auf ein paar alte Akten stieß. Der Fall? Verdächtige Namen in der magischen Welt. Die Anklage? Vorsätzliche Bedeutungsverschleierung mit sprachlichem Vorsatz. Tatort? Irgendwo zwischen London, Hogwarts und einem sehr aufgeräumten Bücherregal.
Aktuelle Spotlight-Folge

Am 22. Mai spricht Oberst i. G. Armin Schaus im Webinar der Deutschen Gesellschaft für Kulturgutschutz e.V. und Blue Shield Deutschland e.V. über den Operationsplan Deutschland.
8 + 1 keltische Feste des Jahres... und wo sie heute noch eine Rolle spielen

Noch heute feiern wir Ostern, Weihnachten oder Halloween an Tagen, die uns die Kelten dafür überliefert haben. Der heutige Beitrag zeigt, wo diese Feiertage herkommen.
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